Freitag, 11. Mai 2007
Rennstrecke...
Wird warm auf der Strecke

So sieht ein Reifen aus, wenn man das Bike über die Rennstrecke jagt. Nachfolgend mein Eindruck von diesem Tag.

Mein erstes Mal….

auf der Rennstrecke.

Wir schreiben das Jahr 2007, am 10. Tag des Monats Mai. Wagemutig begebe ich mich auf den Weg zum Ort des Geschehens, einem Rennstrecken-Training auf dem Hockenheim-Ring. Auf der Hinfahrt geschehen schon Dinge, die mich zweifeln lassen, ob ich wirklich fahren sollte. Doch der Ehrgeiz und die Neugierde, plus eine Spur Trotz, siegen.

Leicht verspätet trudel’ ich auf dem Hockenheim-Ring ein. Mit großen Augen betrachte ich mir schon von Außen das Ganze, riesig ist das…meine Güte, im Fernsehen wirkt das gar nicht so. Aber schön sahs aus und es sprang direkt das Flair einer Rennstrecke auf mich über. Als nächstes wurde mir bewusst, wie viel Menschen hier heute waren. Ein Auflauf war das, schlimmer als beim Oktoberfest. Natürlich war das nur ein subjektives Empfinden, soviel war es gar nicht.

Gebucht hatte ich bei Speers Racings ein Instruktor Training. Preis 212 € inklusive einer Versicherung. Zudem war noch angeboten worden, freies Fahren unterteilt in 1-schnelle und 2-mittlere Geschwindigkeiten.

Ein Glück hatte ich jemand dabei, der schon einmal an solchen Fahrten teilgenommen hatte. Ohne Anthi wäre ich wohl ziemlich dämlich darum gestolpert, geschweige denn, hätte ich das gefunden wo ich hin musste auf dem Ring. Er hatte sich noch umgebucht und ist dann auch Instruktor gefahren.

Wir angekommen und erstmal verspätet zur Besprechung gehetzt. Der erzählte da draußen was über Lautsprecher und dennoch verstand man nix. Na gut, war ja vermutlich nix wichtiges, nen paar Verhaltensregeln. Und als Teilnehmer der Behinderten-Gruppe, wurde man ja noch mal extra eingewiesen.

Nachdem die „Experten“ die Ansprache verließen, mussten die „Anfänger“ in eine Box folgen und wurden dort noch mal separat von Herrn Speer begrüßt und eingewiesen. Anthi meinte dann was von wegen…“Wir waren noch nicht anmelden.“ Ich nur planlos mich umgeschaut, jemand gefragt wo er die Nummer-Aufkleber her hat, gefragt ob das schlimm ist und dann beruhigt durchgeatmet, daß man das noch nach der Besprechung tun konnte. Ach mist, zu spät ankommen ist einfach doof. Nachdem Herr Speer dann erklärt hatte, daß die Gruppe Instruktor noch mal in 9 Teile gesplittet wird und alle Teilnehmer aufgeteilt worden waren und wir unsere farblichen Leibchen bekamen((ist das später für den Instruktor besser zu erkennen, wie viele von seinen Schäfchen verloren gegangen sind *sfg*)), sind wir noch schnell uns anmelden gegangen. Da bekommt man dann seine Nummern fürs Bike und muß eine Verzichtserklärung unterschreiben.

Dann ging’s ans abkleben. Um ehrlich zu sein, wäre ich da ohne Klebezeugs hingefahren, weil ich das nicht wußte. Aber wieder mal, dank Anthi, hatte ich da vorher schon dran gedacht und mir welches gekauft. Muss gestehen, so ne komplett schwarze Maschine hatte schon was. *breit grins* Tja und dann kam die Nummer drauf und ich hab noch breiter gegrinst. Na wer errät es, was für eine Nummer ich hatte? Joa ich sag’s lieber nicht, wird man ja später vielleicht auf nem Bild sehen.
Hier fertig geklebt startklar *G*
Getuned x.x *G*

Kurz noch von Anthi verabschiedet und dann fuhr man schon los zum Aufstellen in der Boxengasse. Also ich muss gestehen, daß ist schon ne interessante Erfahrung. Drumherum die ganzen Spezialisten. Mit riesigen Anhängern wo ne halbe Werkstatt drin ist oder gleich mit Campingwagen, weil man mehrere Tage dort verbringt. Reifendienst war auch vor Ort und bot direkt Gummiwechsel an. Aus allen Ecken vernahm man immer wieder mal das hochdrehen eines Motors, das knallen von Fehlzündungen und das Quietschen von der Rennstrecke wenn ein Biker vor einer Kurve zu sehr in die Eisen ging. Allein die Geräuschkulisse war schon Hammer.

In der Boxengasse wurde sich dann von der Instruktor-Gruppe in Reih und Glied aufgestellt. Jede Untergruppen-Nummer hinter einander. Also Nr. 1 (die Nr. stand auf dem Shirt vom Instruktor immer drauf) war ganz links, dann kam 2. dann 3 usw. bis eben Neun, das war die langsamste Gruppe und die stand ganz rechts. Und in der fuhr ich. Warum? Naja, erste Mal auf Rennstrecke eben. Aber die Gruppe war dann nicht festgeschrieben für den ganzen Tag. Wenn man während der Turns bemerkte, ist mir zu langsam, konnte man vor dem nächsten Turn, nach Besprechung mit dem Instruktor, die Gruppe wechseln. ((Turn = mehrere Runden, ca. 20 Minuten was ungefähr 4-6 Runden brachte)) ps. Anthi fuhr die 1er Gruppe und war da reichlich unterfordert….hmpf…
so sieht die Ausfahrt der Boxengasse aus, stehen nur nen Teil der Bikes, nach hinten ging die ja nochmal locker nen KM weiter.
Boxengassenausfahrt


Der erste Turn war zum Strecken kennen lernen. War auch gut so. Wenn man da entlang tingelt ist das alles sehr human. Nach dem ersten Turn wurde alles besprochen, der Instruktor fragte gleich ob wer schon Probleme hatte und erklärte uns, daß wir nach dem dritten Turn wechseln können.

Somit kamen Turn 2 und Turn 3 und meiner einer war schon ziemlich am ackern. Also mit ner 600er auf die Renne ist nicht so der Bringer. Eine 750er sollte es schon sein und ist in meinen Augen auch ideal. Aber das ist dann wohl wieder Geschmackssache. Auf jedenfalls war es recht anstrengend, ständig aufzuholen. Gleich von Anfang an, traten zwei Leute in der Gruppe auf, die sich gar nicht dran klemmen konnten. Nach jedem Turn waren die uns verloren gegangen. Am Anfang lachte man darüber noch, aber zum Schluss hin wurds wirklich stressig, vor allem wenn du hinter solch einem fuhrst. Die bremsten zu früh, gaben kein Gas, schlichen durch die Kurven…man war ich genervt.

Am genialsten waren die Runden, die ich hinter dem Instruktor fahren konnte. Das ist…hm…naja ich find keine Worte dafür, aber Sex kommt dem sehr nahe. Göttergleich, solche Leute sind einfach der Hit. Zumal wenn du dann dem seine Linie fährst, kannst wirklich ungefährdet am Gas ziehen. Muahaha…voll der Rausch. So oft wie ich seitlich aufgesetzt habe…naja egal, hätte wohl auch Knie schleifen können, aber das nicht mein Ding, brauch ich nicht.

Damit jeder einmal hinter dem großen Gott fahren durfte, wurde an einer gewissen Gerade ((die nach der Spitzkehre)) gewechselt. Der Hintere musste versetzt nach rechts ausweichen und die Gruppe aufschließen. Und genau DA hab ich dann immer nen Run hinlegen müssen, weil ein oder zwei Hansels nicht beikamen und ich mich umgeschaut habe, wo die blieben. Boah ne was nen Gehetze. Aber an sich auch cool, hatte ich keinen der mich ausbremste *breit grins*

Nach jedem dieser Turns gab’s Besprechung. Der ist auf jeden eingegangen und hat dann direkt nach dem Dritten einen hoch gestuft, der dann doch schon zu gut war. Das coole war aber, daß wir zum Schluss die letzten 4 Turns noch vor der Nummer 7 raus sind, weil 7 und 8 uns ausbremsten. Waren dann doch ne coole Gruppe, mit nur noch vier Leute zum Schluss die richtig gut zusammen fuhren, war wie ne Einheit dann. Vor allem überholten uns dann die 1er Gruppen nicht mehr, was schon viel heißt.

Zum Schluss gab’s dann noch nen dickes Lob vom Chef, was natürlich sehr aufbauend war.

Und joa, ich bin ziemlich stolz auf mich und bin sehr froh das mal gemacht zu haben. Jeder der es noch nicht machte und gerne schnell fährt, sollte sich die Kohle zusammen kratzen und mal so ein geführte Rennstrecken-Training absolvieren. Am besten direkt mit nem Kumpel der das schon kennt und einen so ein wenig an die Hand nehmen kann. Dann läuft es einfach entspannter, ist ja genug Aufregung für den Tag. Und man sollte sich darauf einstellen, daß es sehr anstrengend wird und man am nächsten Tag mit Muskelkater zu kämpfen hat oder einfach nur geschlaucht ist.

Ich für meinen Teil weiß nur eines, nie wird ich auf die Strecke ohne Instruktor gehen. Gründe? Einige, aber der Hauptgrund ist einfach der, daß man dabei wirklich viel lernen kann.

Die Geldausgabe hat sich mehr als gelohnt!

Sweet Greetz…Eure Star

Ps.: wie wir abfuhren, war am Ring das Chaos pur… ich glaub das heißt Touristen-Fahrten? Meine Güte, wahnsinnige…die hatten da ja Stau bis in den Ort rein… das wäre mir mal gar nix. Naja jedem seins

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Bei dem ersten Bild also 212€ + Satz neuer Reifen ? ^^
Hört sich wirklich genial an... auch wenn deine Betonung auf die Anstrengungen ja schon fast abschreckend klingt.. oder ist es eine Herausforderung? Hmmmm... wird sich früher oder später herausstellen.

Freue mich auf jeden Fall für dich, dass du den Tag so genießen konntest trotz der kleinen Stolpersteine und du halbwegs heil daheim gelandet bist.

Hoffe du läßt ein paar Wochen verstreichen bevor du dich wieder anmeldest ;)

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ja
muß wohl noch ein wenig warten, wegen den Unkosten. Wie du schon erkennst, gehts auf die Reifen und ein Satz neuer Reifen kostet bei den Größen auch 220 Euro + Montage.

Und die Anstrengung ist im nachhinein eher so ne "Ich-Bin-Stolz-Auf-Mich-Weil-Ich-Das-Geschafft-Habe"-Sache *grins* Abschrecken tut da garnix *zwinker*

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